07. November 2007
"Ultraschallgeräte gegen Kinder und Jugendliche"
Vorsitzender Kinderfreunde NÖ Kollross:
Verkauf einer äußerst bedenklichen „Vertreibungswaffe“ boomt im Internet „Mosquito Sound System“ ist ein in England entwickeltes Gerät, das einen sehr hohen, modulierten Ton um die 16-18 KHz generiert. Dieser Ton bewegt sich im Grenzbereich, der für den erwachsenen Menschen noch hörbaren Frequenzen. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren können aber diesen nervigen Ton hören. Personen über 25 Jahre können in der Regel, wegen altersbedingtem Gehörverlust, diesen hohen Ton überhaupt nicht mehr wahrnehmen. Bei einer Lautstärke von 5 dB über dem Hintergrundgeräusch (maximale Lautstärke 85 dB) sollen damit nach Aussagen der Hersteller Jugendliche von bestimmten Orten vertrieben werden, da von denjenigen, die den hohen Pfeifton hören können und ihm mehr als 5 Minuten ausgesetzt sind, dieser rasch als sehr lästig empfunden wird. Der erzielte Effekt ist, dass die meisten Jugendlichen den unmittelbaren Wirkungsbereich des sogenannten „Mosquito“ verlassen.
„Diese Geräte, die bereits in England, der Schweiz und auch Teilen Deutschlands sowie über das Internet angeboten werden und von denen weltweit bereits rund 3.300 Geräte verkauft wurden, 70 Prozent davon in Großbritannien, können über eine Fernbedienung aktiviert oder mit Überwachungskameras verbunden werden. Sie können damit durchaus als eine Art von ‚akustischer Waffe’ oder als eine Art ‚Hundepfeife’ gegen Kinder und Jugendliche bezeichnet werden, über die es keinerlei Untersuchungen betreffend gesundheitlicher Langzeitschäden gibt. Ich finde es äußerst bedenklich, dass mit derartigen Methoden der Interessenkonflikt zwischen den Generationen bei vielleicht auftretender Lärmbelästigung gelöst werden soll. Darüber hinaus muss grundsätzlich in einer zivilisierten Gesellschaft, die ihre Kinder und Jugendlichen achtet, derartigen Geräten, die sich von vornherein pauschal gegen alle Jugendlichen richten, entschieden entgegengetreten werden“, wendet sich der Vorsitzende der Niederösterreichschen Kinderfreunde, Andreas Kollross, scharf gegen derartige Methoden und die Geschäfte, die mit diesen Geräten gemacht werden.
Die NÖ Kinderfreunde fordern eine gesetzliche Verankerung eines Verbots derartiger „Ultraschallwaffen“ gegen Kinder und Jugendliche.